Erfolgreich Pressearbeit selbst machen – Teil 2

Pressearbeit selbst machen – Viele Reporter mit Kameras auf engem Raum

Von Petra Spiekermann

In meinem letzten Beitrag ging es um die Vorarbeiten deiner Pressearbeit, wie zum Beispiel die Recherche, welches Medium überhaupt zu dir und deinem Thema passt. Falls du das noch einmal nachlesen möchtest, findest du den Beitrag hier: Pressearbeit selbst machen – Teil 1

Die Vorarbeiten deiner Pressearbeit sind jetzt erledigt. Du hast ein Bild davon, was du wem wofür anbieten willst. Du hast die Argumente parat, warum du der richtige Experte oder die passende Expertin für dieses Thema bist. Und du hast ein kleines Exposé zu deinem Beitrag erstellt, das aufzeigt, welche Inhalte du spielen willst. Jetzt kannst du den Redakteur guten Gewissens anschreiben.

Relevanz ist alles: Dein Thema anbieten

Bitte nicht um eine Platzierung im Heft, sondern formuliere ein Themenangebot mit einer spannenden Betreffzeile und liefere dann den Abriss der Argumente. Texte dabei vom Großen ins Kleine; das Wichtige an den Anfang, nach hinten immer mehr Details. Neu, anders, aktuell:  Das sind wesentliche Relevanzkriterien für die Medien. Was kann der Leser lernen? Was ist verblüffend, unerwartet, innovativ oder disruptiv? Was hat eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung oder verändert den Blick auf einen Markt oder eine Branche? Mache klar, warum dein Thema genau jetzt für die Zielgruppe des Mediums von Bedeutung ist.

Wir in der Agentur haben folgenden Blick auf die Medienpartner (ja, so nennen wir sie gerne, weil wir die Zusammenarbeit mit ihnen als eine Partnerschaft verstehen, die von wertschätzendem Geben und Nehmen geprägt ist). Wir betrachten und behandeln die Journalisten wie einen wertvollen Kunden, auch wenn aus dieser Richtung keine Honorare fließen. Wir achten penibel auf deren Belange, liefern das, was gewünscht ist, führen keine Grabenkämpfe um Formulierungsänderungen oder neue Headlines, sind maximal zuverlässig, klären die Bildrechte, wenn wir Material anliefern, entwickeln mitunter gemeinsam Artikelstrategien und ringen um einen möglichst großen Nutz- oder Mehrwert für die Leser, Hörer oder Zuschauer.

Werbliche Botschaften sind tabu, Produkt- und Veranstaltungshinweise in der Regel auch. Oft aber wird – insbesondere in der Onlinewelt – auf das passende Buch des Experten hingewiesen. Und manchmal kann man dann bei Amazon direkt sehen, wie der Titel im Verkaufsranking steigt.

Pressearbeit selbst machen – Eine Person, die ein Blatt Papier mit Text korrigiert

@schab / stock.adobe.com

Ein paar Tipps für deine Pressearbeit in Kürze

  • Setze statt Pressemitteilungen, die ohnehin zu einem Großteil nicht geöffnet werden, auf schlaue, spannende Themenangebote, die neugierig machen.
  • Die Betreffzeile in der Mail ist die Eintrittskarte. Ist sie gut, wird dein Themenvorschlag beachtet.
  • Skizziere kurz, worum es bei deinem Artikel/Interview/Debattenbeitrag gehen soll, damit der Journalist ein Bild von den Inhalten und der Originalität bekommt.
  • Sende keinen fertigen Artikel an einen großen Verteiler, sondern spreche die Redakteure – nach gründlicher Recherche – konkret und individuell mit für sie passenden Stories an.
  • Finde gute Aufhänger für deine Medienansprache. Der Jahreswechsel, der Bundestagswahlkampf, Jahrestage, Corona und Homeoffice – das können spannende Anlässe sein, zu denen du dich mit deiner Expertise äußerst.
  • Journalisten sind keine Erfüllungsgehilfen, um deine Angebote zu bewerben. Es steht ihnen frei, Themen abzulehnen, Beiträge zu kürzen und zu verändern, Informationen nachzufordern oder die Veröffentlichung auf einen anderen Termin zu verschieben.
  • Wenn du deine Fachbeiträge oder Interviews vor dem Abdruck zur finalen Freigabe bekommst, reagiere zügig und wohlwollend (bei Änderungen). Oft ist es da schon kurz vor Redaktionsschluss.
  • Sieh dich nach richtig gutem Bildmaterial um, wenn du dein Thema konzipierst. Das spart den Medienpartnern enorm viel Arbeit und du hast die Chance, wirklich passende Bilder zur Verstärkung deiner Inhalte zu publizieren.
  • Nerve nicht beim Follow-up. Natürlich kannst Du nach einer Woche höflich nachhören, ob dein Themenangebot berücksichtigt werden kann und um eine kurze Info dazu bitten. Mitunter kommen die Journalisten erst nach Wochen auf unsere Vorschläge zurück und wollen dann plötzlich die Beiträge.

Kontaktiere uns gerne, wenn du Unterstützung bei deiner Medienarbeit brauchst. Wir helfen dir, deine Botschaften zu verpacken und in die Welt zu tragen.

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