Wie es mit der Buch-PR garantiert nicht klappt

Titelbild: Buch PR

Von Ulrike Schäfer

Wer etwas zu sagen hat und sich als Thought Leader positionieren will, schreibt meist auch (mindestens) ein Buch. Was Sinn macht: Ist es doch ein eleganter Weg, Expertise zu zeigen. Ein Buch wirkt aber nur dann als Kompetenzbeweis, wenn es auch wahrgenommen wird. Im Idealfall erstmal von den Medien. Wie überzeugt Ihr also Journalisten davon, über das Buch oder die Themen darin zu schreiben? Wie bringt Ihr Euch als Experte ins Spiel? Eines steht fest – SO geht es nicht:

Einfach mal ein Buch an die Redaktion schicken und schauen was passiert

Genervte Zeitungsredakteurin

©pressmaster/stock.adobe.com

Am besten noch, ohne den richtigen Ansprechpartner zu kennen … In den meisten Fällen landet das Buch dann auf dem Stapel der unverlangt eingesandten Werke, der kurz vor Weihnachten für den guten Zweck versteigert wird.

Journalisten anrufen, ob die Pressemitteilung angekommen ist

Auch in den Redaktionen nimmt der Zeitdruck zu und die Journalisten haben schlichtweg nicht die Muße, sich am Telefon zu rechtfertigen, welchen Mails sie Beachtung schenken und welchen nicht. Es gibt bereits Redakteure, die sich verbitten, PR-Anliegen auf den Anrufbeantworter zu sprechen. Und wer genervt ist, wird wenig geneigt sein, über ein Thema zu berichten.

Die Zielgruppe missachten

„Viel hilft viel“ – das Prinzip hat noch nie funktioniert, auch in der Buch-PR nicht.  Nach dem Gießkannenprinzip einfach mal alle Medien anzuschreiben, die man so kennt, ist vergebene Liebesmüh. Passt das Thema nicht zur Leserschaft und zur Ausrichtung des jeweiligen Mediums, bleibt die Botschaft ungehört. Und wer denkt, dass sich die Redaktion schon einen Dreh einfallen lässt, um das Nicht-Passende passend zu machen, der irrt.

Das Buch zur Nachricht machen

Stapel mit Zeitungen neben Kaffeetasse

„Ich habe ein neues Buch geschrieben und würde mich freuen, wenn Sie es in Ihrem Medium vorstellen.“ Leider so gut wie aussichtslos, wenn Ihr nicht gerade ein Bestsellerautor seid, dessen nächster Streich bereits sehnlichst erwartet wird. Auf den Geruch von Buchpromotion reagieren viele Journalisten allergisch. Noch dazu gibt es in der deutschen Medienlandschaft nur sehr wenige Foren für Buchrezensionen. Eine reine Besprechung wäre aber ohnehin nicht wirklich zielführend. Schließlich geht es nicht vorrangig darum, als Autor zu reüssieren, sondern sich als Thought Leader zu positionieren. Merke: Nicht das Buch ist die Nachricht, sondern das Thema!

Gastbeitrag ins Blaue anbieten

Gastbeiträge sind per se eine gute Sache, um es als Experte in die Medien zu schaffen. Wenig aussichtsreich ist es aber, sich als Autor anzubieten, ohne ein konkretes Thema zu nennen: „Ich habe das Buch XY veröffentlicht. Gerne schreibe ich Ihnen einen Gastbeitrag dazu.“ So ist der Journalist in der Pflicht und soll sich nun mit dem Buch beschäftigen, um ein spannendes Thema herauszudestillieren. Die Gefahr, dass er das nicht tun wird, ist groß. Nehmt ihm oder ihr die Arbeit ab und investiert etwas Hirnschmalz in die Frage: Welches Thema wäre für die Leser und Leserinnen dieses speziellen Mediums wohl interessant und zahlt gleichzeitig auf die eigene Positionierung als Thought Leader ein?

Ganz klar: Bei der Buch-PR gibt es doch eine Menge zu beachten. Ihr hättet gerne Unterstützung? Meldet Euch bei uns! 😊

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