Marketing mit Fachartikeln und Pressemitteilungen

Stars und Sternchen in der Presse

Gute Presseergebnisse befeuern Sichtbarkeit und Expertenstatus

Von Corinna Wellnitz

PR, Public Relations oder auf Deutsch Öffentlichkeitsarbeit dient, kurz gesagt, dazu, sichtbar zu werden und den Expertenstatus der eigenen Marke zu stärken. Wer als Thought Leader wahrgenommen werden will, braucht ganz individuelle Hebel, um sich von der Masse abzuheben. Egal welche PR-Strategie Unternehmen, Speaker, Trainer, Berater, Coaches oder Buchautoren auch verfolgen, eine dringende Empfehlung bleibt für alle gleich: Nutzen Sie Ihre Presseergebnisse für Marketing und Vertrieb.

Auch wenn mancher eine Abkürzung sucht: Pressearbeit ist und bleibt Arbeit – für die Presseagentur, den PR-Berater, aber auch für den Experten oder das repräsentierte Unternehmen. Positionierung, Strategie, Themen finden, Anlässe nutzen, Medien ansprechen, Geschichten ausarbeiten … Bei all der Energie wäre es verlorenes Potenzial, wenn ein Medium ein tolles Interview oder einen spannenden Gastbeitrag veröffentlicht und der Thought Leader nicht mehr daraus macht.

Gute Pressergebnisse – gutes Content-Marketing

Zeitschriften

@Pixelot / stock.adobe.com

PR-Ergebnisse wirken doppelt, dreifach, vierfach, wenn es nicht bei dem einen coolen Printerzeugnis oder separaten Link bleibt, sondern der Experte die redaktionellen Beiträge weiter unters Volk bringt. Und geeignete Pressezitate als Testimonial und Glaubwürdigkeitsverstärker nutzt. Sprich: Pressepräsenz aktiv in Marketing und Vertrieb einsetzt. So können PR-Ergebnisse für Thought Leader wahre Akquise-Booster werden. Marketing mit Presseergebnissen hat in Zeiten von Internet, Social Media und Content-Marketing mehr Power als je zuvor.

Auch die Verlage werden es Ihnen danken. Wer bei den Redaktionen freundlich nachfragt, ob er ein PDF seines Artikels bekommt, dem schicken sie die Belege in der Regel gerne. Die meisten freuen sich, wenn der Experte das PDF oder Video auf seine Website setzt und es per Social Media mit seinem Netzwerk teilt – natürlich immer mit Verweis zur Quelle. Trotzdem dürfen Interviewpartner nicht stillschweigend von der freien Nutzung ausgehen. Manche Medienhäuser nehmen auch Schutzgebühren dafür. So oder so: Das Go der Redaktion bleibt die Basis von weiterem Marketing mit Fachartikeln und guten Presseergebnissen. Profis klären daher als Erstes die Rechte- und Nutzungsfragen.

Marketing mit Presseergebnissen: Vielfältige Möglichkeiten nutzen

Mann am Rechner

@chinnarach / stock.adobe.com

Wie lassen sich redaktionelle Fachartikel, Interviews, Reportagen oder Porträts nun im weiteren Marketing upcyclen? Im Folgenden ein Überblick.

  • Pressespiegel: Zum kleinen 1×1 des Marketings mit Presseergebnissen gehört, einen Pressebereich auf der eigenen Website einzurichten und zu pflegen. Dieser lässt sich individuell gestalten, mit Vorschaubildern, Logos, ein paar Zeilen zum Inhalt oder nur einer großen Übersicht. Wichtig ist, dass die Präsentation den User anspricht und in Sekunden vermittelt: „Der/Die ist in den Medien als Experte heiß begehrt.“
  • Broschüren, Flyer, Handouts: Überall, wo es um die Präsentation der eigenen Marke geht, um Know-how, Expertise und Erfahrungen, gehören gute Presseergebnisse dazu. Auch hier lässt sich das kreativ gestalten, in Form von Logos, Cover, Screenshots, Pressezitaten, „Bekannt aus“-Verweisen oder Verlinkungen zu den Artikeln.
  • Content-Marketing, Newsletter, Blog: Präsenzen in der Medienlandschaft, Gastbeiträge und Co. sind tolle Themen und Anlässe für die eigenen Kanäle. Nur wer seine Kontakte auf Beiträge in der Presse hinweist, kann davon ausgehen, dass auch viele die Veröffentlichungen mitbekommen.
  • Elevator Pitch, Profile, Präsentationen: „Redaktion x hat mich letztens als Experte um meine Meinung zum Thema y gebeten …“, „gefragter Interviewgast in TV und Radio …“, „bekannt aus Capital, Cash und Handelsblatt“ oder ein paar Cover an der großen Leinwand auf der Bühne. Niemand kann hier dem Eindruck entkommen, dass Sie gefragter Profi sind.
  • Kundenakquise: Wer mit Interessenten oder Kunden im Gespräch oder digitalen Schriftaustausch steht, kann Pressestimmen ideal in die Vertriebsunterlagen integrieren oder aktiv jüngste Ergebnisse per Mail zusenden. Auch im E-Mail-Abbinder macht ein Hinweis zum Interview im Branchemagazin was her.
  • Sonderdrucke, Clippingbücher, Broschüren: Auch Sonderdrucke von großen Geschichten, ein Clippingbook mit den Ergebnissen der letzten zwölf Monate, gebundene Hefte mit den Top-20-Ergebnissen oder eine Sammlung aller Kolumnen lohnen sich. Wer seine Kunden damit beschickt, pflegt seine Kontakte und bringt sich vorteilhaft ins Gespräch.
  • Eindrücke für die Ewigkeit: Besonders schöne Ergebnisse lassen sich auch einrahmen und im Büro, Eingangsbereich oder Seminarraum an die Wand hängen. Auch auf Veranstaltungen oder an Büchertischen lassen sich solche handfesten Requisiten ausstellen.
  • Multiplikatoren, Verlage, Pressevertreter: Buchautoren sollten Presseergebnisse an ihren Verlag schicken. Das bestärkt die Häuser, noch weitere Bücher mit Ihnen zu verlegen. Auch auf Klappentexten machen sich Pressezitate gut. Zudem können die Verlage die Beiträge ebenfalls publizieren. Auch die Vertreter im Buchhandel lassen sich mit Presseveröffentlichungen besser motivieren, für Ihr Buch mehr Gas zu geben. Zu guter Letzt helfen Fachbeiträge auch, um andere Journalisten auf neue Pressethemen anzusprechen.
  • Last but not least – Social Media: Facebook, LinkedIn, Xing, Instagram; im eigenen Profil, im Newsfeed oder in Gruppen; als Beitrag, Artikel, Foto oder Slideshow … Es gibt zig Kanäle und Möglichkeiten, Kontakte und Neukontakte auf die eigenen Presseveröffentlichungen aufmerksam zu machen. Wer möchte, kann ein TV- oder Radio-Interview auch schon vorher ankündigen, ein Bild aus der Maske oder von hinter den Kulissen posten. Nach Erscheinen folgt dann noch ein Post. Natürlich sollte hier niemand übertreiben. Jeder kann selbst entscheiden, wie viel „Werbung“ er seinem Netzwerk zumutet.

… und noch ein Einschub zum Thema Pressemitteilungen

Auch das klassischste aller PR-Tools, die Pressemitteilung, hat übrigens Marketingeffekt. Ursprünglich gedacht sind Pressemitteilung ja, um Redaktionen über Neuheiten und Änderungen zu informieren. Inzwischen haben Pressemitteilungen für Journalisten jedoch an Bedeutung eingebüßt. Eine Ursache dafür ist sicherlich, dass viele Meldungen von geringer Qualität oder Relevanz die Redaktionen geradezu überschwemmen. Trotzdem sollten Unternehmen bei wichtigen News nicht auf Pressemitteilungen verzichten.

Neben einem Versand an die typischen Gate-Keeper lassen sich Pressemitteilungen sehr gut auf den eigenen Kanälen ausspielen – sprich Website, Blog, Social Media etc. Schließlich sind das zum einen die Orte, an denen Journalisten nach präzisen Fakten übers Unternehmen suchen. Zum anderen bekommen auch Kunden einen professionellen Eindruck, wenn sie sich auf der Unternehmensseite umschauen. Letztendlich zahlt ein guter Text im besten Falle noch auf die eigene SEO-Qualität ein.

Antworten

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

22. September 2021
Presseverteiler erstellen, pflegen, nutzen

Presseverteiler erstellen, pflegen, nutzen

Gute Kontakte zu Medienredaktionen bilden das Herzstück für erfolgreiche PR. Journalisten sind Gatekeeper, Partner, Sprachrohr und schaffen Verbindung zur Öffentlichkeit. Um sie zu informieren, kennt jeder den Klassiker unter den PR-Werkzeugen: die Pressemitteilung. Über sie halten Unternehmen, Verbände, Vereine, Experten und Co. die Medienhäuser über News, Events oder neue Entwicklungen auf dem neuesten Stand.

mehr lesen
Leserschwund? Print-PR bleibt unersetzlich

Leserschwund? Print-PR bleibt unersetzlich

Ja, ich gebe es zu: Ich bin immer noch eine leidenschaftliche Printtante. Intelligente und spannende Zeitschriften und Magazine in einem ansprechenden Layout tun es mir immer noch an. Metropol, Brand eins, Landlust, das Handelsblatt oder eine großformartige Tageszeitung auf dem Sofa zerpflückt (der Sportteil wird umgehend aussortiert) – welch Vergnügen.

mehr lesen