Richtig gute Fachartikel schreiben – 5 Tipps

Richtig gute Fachartikel schreiben – 5 Tipps

Von Ulrike Schäfer

Fachmedien sind nach wie vor eine – wenn nicht sogar DIE – zentrale Informationsquelle von Entscheidern. Gastartikel in diesen Medien sind daher die ideale Möglichkeit, um als Thought Leader ein Thema zu besetzen. Natürlich sollte die Qualität der Zeitschrift oder des Online-Mediums hochwertig sein, da der redaktionelle Rahmen auch auf die eigene Veröffentlichung abstrahlt. Damit ist wiederum ein gewisser Anspruch an die Fachartikel verbunden, die du als Experte für diese Medien schreibst. Selbst wenn eine Redaktion schon zugesagt hat, einen Gastbeitrag zu veröffentlichen, kann die Sache noch platzen, wenn der gelieferte Text nicht den Vorstellungen entspricht. Um das zu vermeiden, geben wir dir fünf Tipps, mit denen du richtig gute Fachartikel schreiben wirst:

  1. Keine leeren Versprechen
  2. Nicht ausschweifen
  3. Weniger Ego
  4. Keine direkte Leseransprache
  5. Schreibstil ans Medium anpassen

 

Dein Fachartikel muss halten, was er verspricht

Ziel eines Gastartikels ist es, sich als Experte im eigenen Fachgebiet zu positionieren und das erworbene Wissen sowohl zu demonstrieren als auch andere daran partizipieren zu lassen. Der Inhalt sollte daher neue Aspekte eines Themas beinhalten – oder diese zumindest in einen neuen Bezugsrahmen setzen. Die Redaktion hat den Themenvorschlag vermutlich akzeptiert, weil genau das versprochen wurde – und das sollte nun auch eingelöst werden.

Ein Fachartikel, ein Kernthema

Fachmedien sind die zentrale Informationsquelle von Entscheidern

Als Thought Leader könntest du sicher endlos über dein Themenfeld sprechen. In einem Fachartikel solltest du dich auf eine klare These beschränken, die in Titel und Vorspann angekündigt wird, und nicht in Exkurse abschweifen. Sonst fragen sich die Leser am Schluss, worum es hier eigentlich ging und was sie für sich mitnehmen können – wenn sie den Text überhaupt zu Ende lesen. Also am besten schon vor dem Schreiben für sich festlegen: Was will ich mit dem Artikel erreichen? Welchen Nutzen biete ich den Lesern?

In Fachmedien bitte ohne „Ich“

Weniger Ego

©pathdoc/stock.adobe.com

Du möchtest von deinen Erfahrungen im beruflichen Kontext berichten und dich dabei der Ich-Form bedienen? Keine gute Idee. In Fachartikeln findet der Autor als Person nicht statt. Er ist der Experte, der von außen auf eine Thematik schaut und diese beleuchtet. Ein Ich hat darin nichts zu suchen und wirkt meist nur selbstverliebt. Sollte es aus deiner Sicht unbedingt notwendig sein, aus der Ich-Perspektive zu schreiben, kläre das am besten vorher mit der Redaktion ab.

Den Leser nicht direkt ansprechen

Im Journalismus ist es unüblich, den Leser oder die Leserin im Artikel direkt anzusprechen. Nur in Ausnahmefällen wird es daher akzeptiert, wenn ein anonymes „Du“ oder „Sie“ verwendet wird. Manchmal kann diese Form der Ansprache berechtigt sein, etwa wenn es sich um einen Ratgeberartikel handelt, in dem konkrete Verhaltenstipps gegeben werden. Selbst in dem Fall lässt sich das direkte „Sie“ oder „Du“ mit anderen Formulierungen vermeiden. Ein Beispiel: Statt: „Tun Sie dies oder jenes“ besser indirekt: „Es empfiehlt sich, dies oder jenes zu tun.“

Schreibstil ans Medium anpassen

Schreibstil ans Medium anpassen

©undrey/stock.adobe.com

Manche Redaktionen senden direkt mit der Zusage einige Hinweise mit, wie Fachartikel in ihrem Medium gestaltet sein sollten. Andere setzen voraus, dass sich die AutorInnen vorher informieren, ob der Schreibstil eher gehoben oder bodenständig ist, ob die Inhalte eher theoretischer Natur oder praxisnah sind, ob und wie in der Redaktion gegendert wird etc. Vor dem Schreiben also erst mal andere Artikel checken. Vorsicht: Die Anpassung darf nicht zu weit gehen. Als Thought Leader unbedingt das eigene Wording verwenden, um Wiedererkennbarkeit zu erzielen. (Du hast dein Wording noch nicht definiert? Siehe unten … 😊)

Am Schluss noch ein Bonustipp, der selbstverständlich sein sollte: Keine Werbung!

Wer sein Produkt oder seine Dienstleistung direkt bewerben möchte, sollte besser eine Anzeige schalten. Ein Fachartikel ist dafür nicht geeignet. Was meistens geht: Ein Verweis auf das eigene Buch im Autorenkasten oder ein Link auf die eigene Website, falls der Text online erscheint. Einige Redaktionen schließen sogar das für sich aus.

Hört sich kompliziert an? Mit ein bisschen Übung ist es gar nicht so schwer, richtig gute Fachartikel zu schreiben, die Redaktionen gerne veröffentlichen. Wenn Ihr lieber auf Nummer sicher gehen wollt: Wir sind für Euch da. 😊

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