„Einfach mal machen …“ – Wie viel Struktur braucht PR?

Strukturiert arbeiten – ja oder nein?

Von Corinna Wellnitz

Ein Geständnis gleich zu Beginn: Ich bin Strukturjunkie. Ich mag alles, was mit Planung, Organisation und Selbstmanagement zu tun hat und erstelle gerne Listen oder Pläne. Aber wie viel Struktur braucht Public Relations? Ist das nicht eher eine kreative Arbeit, bei der es besser ganz spontan und intuitiv zugeht? Nehmen wir als Beispiel unseren frisch ins Leben gerufenen PS:PR-Blog:

Strukturiertes Vorgehen am Beispiel des PS:PR-Blogs

Für einen guten Blogbeitrag brauchte es vorab zwei Quäntchen Überlegung: Wer aus unserem PR-Team sollte am besten die Artikel schreiben? Und wie oft? Und über welche PR-Themen? Wollen wir geordnetes Chaos oder chaotische Ordnung? Aus mehreren Gründen haben wir uns für die verbindlichere Variante entscheiden und uns eine grobe Autoren-, Zeit- und Themenstruktur für unseren Corporate Blog überlegt: Alle PS:PRler schreiben also ab sofort im Wechsel, mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten – Ausnahmen sind natürlich erlaubt. 😉

Und so feiere ich heute meine PS:PR-Blog-Premiere mit diesem Blick hinter die Kulissen. Und das hat seine Berechtigung. Denn auch in unserer täglichen Arbeit nehmen Planung, Organisation und Selbstmanagement einen wichtigen Stellenwert ein.

Step 1: Ideen sammeln und Brainstorming

Postit-Sammlung

©REDPIXEL/stock.adobe.com

Aber ein Strukturjunkie sein und darüber schreiben – das sind doch zwei Paar Schuhe. Wie lassen sich so wenig greifbare Angelegenheiten wie systematisches oder vorausschauendes Vorgehen in der PR-Arbeit in kurzweilige Fließtexte verpacken? Nun, Ihr ahnt es schon: Wer nichts dem Zufall überlassen will, legt erst mal eine Liste an, um mögliche Aspekte zu bündeln: „Ideensammlung Blogbeiträge“ oder so ähnlich. Um daraus im zweiten Schritt einen – nicht lachen! – übersichtlichen Redaktionsplan zu erstellen. Los geht’s also mit der inneren Recherche.

Step 2: Die richtigen Themen für Deine Expertise

„Hm, … Themen rund um das organisierte Vorgehen bei Thought-Leadership-PR… schwierig“. Was bedeutet das eigentlich? Wann ist Ordnung und Management im PR-Alltag nötig? Wie bildet sich das in der täglichen Arbeit genau ab? In welchen Bereichen ist planvolles Vorgehen wichtig?

Frau mit Buch am Schreibtisch

©TIMDAVIDCOLLECTION/stock.adobe.com

Eigentlich überall. Im Bereich PR-Strategie, Pressearbeit, Content-Marketing, Agenda-Setting, Kundenberatung … Wenn es darum geht, ein PR-Konzept zu erstellen, Deadlines von Presseartikeln einzuhalten, Redaktionspläne anzulegen, Themen richtig aufzubauen, den eigenen Alltag zu gestalten, einen roten Faden in Texten zu erschaffen, Dokumente übersichtlich zu archivieren, Adresslisten zu pflegen, Belege einzuholen … Kurzum: Sowohl Thought Leader als auch Public Relations Berater planen voraus, denken vor, führen an. Ohne irgendeine Art systematisches Vorgehen laufen Dinge schnell aus dem Ruder.

Step 3: Erkenne, wann weniger Struktur die bessere PR macht

Natürlich gibt es auch Momente, wo strukturelle Rahmen einen erdrücken. Beim kreativen Brainstorming, beim Ausarbeiten von Ideen, beim schnellen Reagieren auf aktuelle Geschehnisse …  Dann heißt es auch mal loslassen und einfach machen. Nicht unbedingt jedermanns Stärke. Einfach mal einen Blogbeitrag darüber schreiben, dass gute PR sehr viel mit guter Organisation zu tun hat. Einfach mal ein Schlaglicht auf To-Do- oder Not-To-Do-Listen werfen. Einfach mal Alltägliches zum Besonderen erheben.

Step 4: Rufe das richtige PR-Team zur Unterstützung

Team am Planungstisch

©tirachard/stock.adobe.com

Das Ende vom Lied habt ihr gerade gelesen: Nach kreativer Ideenphase und systematischer Analyse habe ich mir zwar eine erste Übersicht angelegt, welche Aspekte zum Thema Organisation für (Nicht-)PR-Schaffende spannend sein könnten. Heute ist es allerdings keines dieser Themen geworden. Heute bin ich dem „einfach mal machen“-Impuls gefolgt. Man soll ja immer mal wieder raus aus seiner Komfortzone …

Ob spontane Ideenrakete oder strukturierte Themenentwicklung – beides ist im PR-Alltag wichtig. Deshalb ist es so schön, wenn man auf ein Team zurückgreifen kann, das beide Seiten und viele Facetten dazwischen abbildet. Und auch Experten, die eine PR-Agentur suchen, um sichtbarer zu werden, können im professionellen Partner so idealen inspirierenden Austausch finden.

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